Das Caritas Baby Hospital legt den Grundstein für die Tageschirurgie

05.11.2024

Fotos: © Elias Halabi

Gestern wurde der Grundstein für die neue Tageschirurgie im Caritas Baby Hospital gelegt. Das derzeit grösste Bauprojekt in Bethlehem bleibt dank der grossen Unterstützung überwiegend aus der Schweiz und Europa im Zeitplan. Der Ausbau der Tageschirurgie schenkt Hoffnung auf eine verbesserte Gesundheitsversorgung für Kinder in der Region.

 

«Im Einklang mit dem christlichen Wert der Menschenwürde setzt das Spital die Behandlung aller Kinder fort, unabhängig ihrer Herkunft, und leistet somit einen Beitrag für das Grundrecht auf Gesundheit». Diese Inschrift auf dem Grundstein des Ausbaus beschreibt die Vision einer verbesserten Gesundheitsversorgung für kranke Kinder in Palästina - ein Ziel, das heute einen bedeutenden Schritt näher gerückt ist.

 

Mit der neuen Tageschirurgie wird das Caritas Baby Hospital künftig auch Eingriffe durchführen, die bis anhin nicht möglich sind. Dadurch wird das Spital als Überweisungszentrum für andere Einrichtungen gestärkt und die Zusammenarbeit des Gesundheitssektors in Palästina intensiviert.

 

In Vertretung des Patriarchen von Jerusalem würdigte Bischof William Shomali das Projekt als einen «bedeutsamen Moment für die Gesundheitsversorgung in der Region». Es konnte nur deshalb so zügig realisiert werden, so Dr. Shadi Lahham von der Gesundheitsdirektion des Gouvernements Bethlehem, da die Kooperation zwischen öffentlichen und nichtstaatlichen Akteuren so einwandfrei verlief.

 

Auch die Rolle der Schweiz fand Erwähnung: Anne-Lise Cattin, ständige Vertreterin der Schweiz in Palästina, betonte die enge Verbundenheit vieler Schweizerinnen und Schweizer mit dem Kinderspital in Bethlehem und die Bereitschaft zur Unterstützung durch Spenden. Die Arbeit des Caritas Baby Hospitals ergänzt optimal die weiteren Massnahmen der Schweiz im Westjordanland.

 

Der Protektor des Kinderspitals, Bischof Felix Gmür (Bistum Basel), und das Präsidium der Kinderhilfe Bethlehem konnten wegen der angespannten Lage nicht der Grundsteinlegung beiwohnen. Sie übermittelten daher ihre Wünsche und Dank per Videobotschaft nach Bethlehem: «Mit der Erweiterung fördern wir das Wachstum lokaler Fachkompetenz. So stellen wir sicher, dass das Engagement und die Fähigkeiten palästinensischer Fachkräfte auch weiterhin die Grundlage für den Fortschritt und die Nachhaltigkeit dieses Spitals bilden.»

 

Der Spatenstich ist erfolgt

10.09.2024
Mit dem Spatenstich kommt die Einführung einer chirurgischen Abteilung im Kinderspital Bethlehem einen weiteren Schritt voran. Dank der überwältigenden Unterstützung zahlreicher Spenderinnen und Spender aus Europa kann das Ausbauprojekt realisiert werden.
 
Fabian Freiseis, Vizepräsident der Kinderhilfe Bethlehem, äussert sich erfreut über den Fortschritt: «Unser Ziel ist es, eine wesentliche Versorgungslücke zu schliessen und sicherzustellen, dass kranke Kinder notwendige chirurgische Behandlungen im Kinderspital erhalten. Der Ausbau ist zudem ein klares Bekenntnis zum Standort Bethlehem.»
 
Auch der CEO des Kinderspitals, Issa Bandak, betont die Bedeutung des Projekts: «Die aktuell schwierige Lage in Palästina stellt unser Projekt vor Herausforderungen. Doch ich bin stolz darauf, dass unser gesamtes Team fest zusammenhält. Die Tageschirurgie wird dringend benötigt, und wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, dass demnächst die ersten chirurgischen Eingriffe stattfinden können.»
 
Die neue Abteilung bietet moderne Operationssäle, die von spezialisiertem chirurgischem Fachpersonal für Kindermedizin betrieben werden. Diese Erweiterung wird das Angebot an kindgerechter Gesundheitsversorgung in Palästina deutlich verbessern.
 

Bodenproben zur Vorbereitung der Bauarbeiten genommen

08.02.2024
Dort, wo die neue Tageschirurgie entstehen soll, wurden nun Bodenproben entnommen. Diese Massnahme erforderte auch die Umpflanzung von drei Olivenbäumen.

 

Um einen reibungslosen Start der Bauarbeiten für das Ausbauprojekt Tageschirurgie zu ermöglichen, müssen noch verschiedene Abklärungen gemacht werden. U.a. wurden Bodenproben entnommen, um die Beschaffenheit des Untergrundes zu prüfen.

 

Ein spezialisiertes Unternehmen hat kürzlich geotechnische Untersuchungen durchgeführt. Eine kritische Überprüfung der Tragfähigkeit des karstigen Bodens ist wichtig für den stabilen Bau. Zusätzlich werden seismographische Aspekte überprüft, da die Gegend in einer Erdbeben gefährdeten Zone liegt. Alle gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die weiteren Bauarbeiten ein.

 

Im Rahmen der Arbeiten mussten ein paar Pinien zurückgeschnitten werden und drei Olivenbäume, die sich im Baubereich befanden, wurden verpflanzt. Diese Bäume, die ursprünglich an der Stelle standen, an der die Tageschirurgie errichtet werden soll, haben nun ein neues Zuhause in der Nähe des Spielzimmers gefunden und dürften dort auch in Zukunft gedeihen und Früchte tragen.

 

Pläne für Ausbau Tageschirurgie stehen

02.11.2023
Nun ist bekannt, wie der Ausbau für die Tageschirurgie im Kinderspital Bethlehem dereinst aussehen soll. Ende September 2023 wurde das Gewinnerprojekt des Architekturwettbewerbs bestimmt. Ausgewählt wurden die Pläne des Büros NINO Engineering in Ramallah. Die Vorschläge überzeugen sowohl in Bezug auf Funktionalität wie auch auf Ästhetik.
 
Am Wettbewerb hatten sich zehn Architekturbüros aus dem Westjordanland und Ost-Jerusalem beteiligt. Die Kinderhilfe Bethlehem hatte den Auftrag bewusst lokal ausgeschrieben. Der Ausbau soll möglichst von palästinensischen Fachkräften realisiert werden, so dass die lokale Wirtschaft von dem Vorhaben dereinst profitieren kann. Die Auswahl des Siegerprojektes erfolgte in einem transparenten, vom Vorstand der Kinderhilfe Bethlehem bestimmten und überwachten Verfahren.
 
Mit dem Gewinnerprojekt ist sichergestellt, dass der Ausbau in Form und Ästhetik gut zu den bereits bestehenden Gebäuden auf dem Spitalareal passt. Zudem wird es einen separaten Zugang zur Tageschirurgie für ambulante Patientinnen und Patienten geben. Es ist aber auch eine direkte Verbindung zum bestehenden Spitalgebäude geplant, falls ein Kind noch stationär behandelt oder beobachtet werden muss.
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