Das Kinderspital Bethlehem bietet auch in der Krise zuverlässige medizinische Hilfe

Das Kinderspital Bethlehem bietet auch in der Krise zuverlässige medizinische Hilfe


Medienmitteilung, 20. Dezember 2023

Foto: © Meinrad Schade

Die Stadt Bethlehem leidet unter den Folgen des Krieges in Gaza. Touristen und Pilger kommen nicht. Hotels und Restaurants mussten schliessen. Es fehlt an Arbeit und Armut breitet sich aus. Das Kinderspital in Bethlehem garantiert weiter die medizinische Versorgung kranker Kinder – rund um die Uhr und ist ein wichtiger Ort der Hoffnung und Stabilität für die Menschen in Palästina.

Wegen des Krieges wird dieses Jahr auf Weihnachtsfeiern in Bethlehem verzichtet. Die traditionelle Weihnachtsdekoration vor der Geburtskirche und in der Altstadt wurde nicht installiert. «Den Menschen hier ist nicht zum Feiern zumute», stellt Dr. Hiyam Marzouqa, Chefärztin des Kinderspitals Bethlehem fest. «Auch wir im Spital haben dieses Jahr auf Weihnachtsdekoration verzichtet. Die Fahnen stehen auf Halbmast. Das Spital aber bleibt offen und die Familien sind sehr glücklich zu wissen, dass sie mit ihren kranken Kindern bei uns immer eine offene Tür und Hilfe finden. Und für uns ist es gerade jetzt wichtig zu zeigen, dass wir hier sind – auch in schwierigen Zeiten.» 

Zwar liegen Bethlehem und das Westjordanland nicht direkt im Kriegsgebiet. Doch die Auswirkungen sind auch hier spürbar. Seit dem 7. Oktober sind die meisten Zufahrtsstrassen zu den Dörfern und Städten des Westjordanlandes versperrt. Die Mobilität der palästinensischen Bevölkerung ist durch die Massnahmen der israelischen Armee stark eingeschränkt. Viele Arbeiter, die früher in Israel ein Auskommen hatten, haben ihre Stellen verloren. Touristen und Pilger kommen nicht mehr nach Bethlehem. Arbeitslosigkeit und Armut nehmen zu.

«Umso wichtiger ist die Arbeit des Kinderspitals», stellt Sibylle Hardegger, Präsidentin des Vereins Kinderhilfe Bethlehem fest. «Kinder haben ein Recht auf Gesundheit und verdienen unseren besonderen Schutz. Seit 70 Jahren ist unser Spital ein wichtiger Ort der Hoffnung und Stabilität für die Menschen in Palästina.»

Das Spital hat sofort auf die Eskalation in Gaza reagiert: Für Familien, die wegen Strassensperren mit ihren kranken Kindern nicht ins Spital gelangen können, wurde eine Hotline mit ärztlicher Beratung eingerichtet. Auch der Sozialdienst ist für die Familien immer erreichbar und bietet unter anderem Unterstützung bei psychologischen Problemen von Kindern an. Zudem ist dafür gesorgt, dass die kleinen Patientinnen und Patienten, die Medikamente brauchen, diese immer bekommen.

In den 70 Jahren seines Bestehens hat das Kinderspital stets das Recht auf Gesundheit garantiert und sich insbesondere um die Schwächsten der Gesellschaft gekümmert. Dank Spenden bleiben die Türen des Spitals Tag für Tag offen. «Wir hoffen auch dieses Jahr auf eine grosszügige Unterstützung der Weihnachtskollekte in den katholischen Pfarreien. Sie wird seit bald 60 Jahren immer in der Weihnachtsnacht für das Kinderspital Bethlehem aufgenommen, das ist ein enormes Engagement», sagt Sibylle Hardegger. 

Foto: © Elias Halabi

Aufgrund der Schliessung von Geschäften haben viele Palästinenserinnen und Palästinenser derzeit kein Einkommen.

Die Kinderhilfe Bethlehem hat in einem fünfminutigen Film zusammengefasst, wie das Hilfsprojekt begann, wer die treibende Kraft dahinter war und wie sich das Spital seitdem stetig weiterentwickelt hat. Dabei kommen die Menschen zur Sprache, die sich heute für das Spital einsetzen. Der Auftrag des Spitals ist weiterhin hochaktuell und aus Palästina und seinem Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken: http://www.kinderhilfe-bethlehem.ch/news/70-jahre-caritas-baby-hospital-in-bethlehem-von-den-anfaengen-bis-heute

Foto: © Elias Halabi

Dieses Jahr werden an Weihnachten kaum Touristen in der Geburtskirche erwartet.

Foto: © Meinrad Schade

Im Kinderspital werden alle Kinder behandelt, unabhängig von Religion und Einkommen der Eltern.

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